Umweltproduktdeklarationen für Lehmbaustoffe
Der Vorstand des Dachverbandes Lehm e. V. (DVL) beschloss im Oktober 2017, das nun vorliegende Programm für die Erstellung und Veröffentlichung von Typ-III-Umweltproduktdeklarationen (UPD) für Lehmbaustoffe als Fachverband im Sinne der DIN EN ISO 14025 zu betreiben. Die Erarbeitung der entsprechenden UPD wurde durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert.
Was sind Umweltproduktdeklarationen (UPD)?
In verschiedenen europäischen Ländern (CH, D, DK, F, I, N, NL, S, UK) gibt es seit einigen Jahren Umweltdeklarationen für Bauprodukte. Sie enthalten ökobilanzbasierte Indikatoren, die den Beitrag zum Treibhauseffekt und zur Ressourcennutzung beschreiben, wie auch zur Versauerung, Überdüngung, Smogbildung und, wenn relevant, zu Flächennutzung und jeweils spezifischen toxischen Wirkungen auf Menschen und Ökosysteme. Die Deklarationen können auch Aussagen zu besonders umweltschonenden Produktentwicklungen enthalten sowie Hinweise auf besondere Nutzungsregeln, die der Umwelt zugutekommen.
Die Deklarationen eignen sich zur detaillierten Information von Geschäftspartnern und können das Marketing und die Kommunikation mit Investoren und anderen Anspruchsgruppen unterstützen.
Um Handelsbarrieren abzubauen, sollen die verschiedenen europäischen Programme und Verfahren vereinheitlicht oder zumindest harmonisiert werden. Dazu wurde die ISO Norm zur EPD von Bauprodukten 21930 im ISO/TC59/SC17 „Nachhaltiges Bauen“ erarbeitet. Maßgebliche Akteure auf dieser internationalen Bühne sind die Europäer; aber auch die USA, Kanada, Japan und Korea arbeiten aktiv mit.
Ein wichtiger Entwicklungsschritt im Rahmen des europäischen Harmonisierungsverfahrens für Bauprodukte ist die Einführung der neuen Bauproduktenverordnung, in der zusätzlich die neue Basisanforderung Nr. 7 „Nachhaltige Nutzung Natürlicher Ressourcen“ aufgenommen wurde.
Für diese Basisanforderung sowie die Basisanforderung Nr. 3 „Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz“ können EPD nach EN 15804 direkt als Nachweise herangezogen werden.
– Quelle: Informationsportals des Bundesministeriums des Inneren, für Bau und Heimat.